Was macht der gute Kölsche an einem Sonntagmorgen? Natürlich in die Kirche gehen und Fürbitte halten. Bei dem Wetter wäre sicher manch einer lieber im Bett geblieben, aber Fahnenweihe war in St. Hubertus Köln-Flittard angesagt, zu der zahlreich die Plaggenträger der „De Plaggeköpp vun 1998", dem Stammtisch der Fahnen- und Standartenträger des Kölner Karnevals erschienen. Einige Plaggen waren zu weihen, was Pfarrer Michael Cziba gerne im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes tat.
Unter den zahlreichen Kirchgängern waren unter anderen die Schmuckstückchen mit ihrer Präsidentin Tanja Spiegel, die KG Schlepp Schlepp Hurra mit Präsident Benjamin Sill und Literat Markus Blum und weitere Mitglieder der anwesenden Plaggen-Träger.
Nach dem Einzug der Fahnen und des Pfarrers nahmen die Plaggenträger Aufstellung im Altarraum bis der große Moment kam und die zu weihenden Fahnen vor den Altar gebeten wurden. Die Fahnen der KG Schlepp Schlepp Hurra e. V., DKG Schmuckstückchen v. 2008 e. V., KG Kölsche Ulanen von 1849 e. V., KG Große Mülheimer Karnevalsges. von 1903 e. V., Spielmannszug Kölsche Mädche un Junge vun 1974 e. V., KG Blau-Rot v. 1969 Köln-Dellbrück e. V., der Domstädter Köln und der Großen Ehrenfelder KG „Rheinflotte Köln v. 1951 e. V. bekamen den Segen durch Pfarrer Michael und können nun sicher durch die Sessionen der nächsten Jahrzehnte ziehen!
Pfarrer Michael Cziba schilderte seine guten Gefühle beim Anblick dieser Fahnen und Standarten, denn man verbindet sie alle mit Lebensfreude und Freundlichkeit, nicht wiegewisse andere Fahnen, die in der Vergangenheit Sinnbild für das „Böse" waren und leider auch heute noch sind.
Nach dem Gottesdienst hatten die Plaggeköpp noch eine Überraschung für Pfarrer Michael vorbereitet. Sie ernannten ihn mit sofortiger Wirkung zum Ehrenmitglied der Plaggeköpp und überreichten ihm neben der Urkunde den Mitgliedsorden des Stammtischs und ein Mitglieds-Shirt. Die Ehrennadel wurde mit Rücksicht auf das Messgewand nur übergeben. Bei der Wahl der Shirtgröße bewies Pfarrer Michael Humor. Bei seiner staatsen Gestalt hatte man ihm ein Shirt in Größe L zunächst überreicht, was er mit den Worten kommentierte „Bei Zelte Weber oder Weingarten hättet ihr aber ein passendes Polo bekommen!". Natürlich hatte man ein passenderes Polo dabei und lud das neue Ehrenmitglied zur Teilnahme am kommenden Rosenmontagszug ein.
Ein überraschter Pfarrer bedankte sich und schickte mit dem Schlusssegen die Plaggen und Gläubigen in das schlechte Wetter draußen vor der Türe, wo er im Hinblick auf die noch junge Session mit einem designierten Dreigestirn aus Köln-Flittard einen letzten Segen aussprach und mit einem dreifachen Kölle Alaaf auf besseres Wetter zum Straßenkarneval entließ.
Text und Fotos: Kurt Braun